Der FCI Standard der Alpenländischen Dachsbracke
FCI Standard NR. 254/18.06.96/D
Ursprung: Österreich
Datum der Publikation des gültigen Original Standards: 10. Oktober 1995
Verwendung als Brackier- und Schweißhund:
Der FCI Standard der Alpenländischen Dachsbracke beschreibt charakteristische Merkmale, die als Zuchtziel angestrebt werden. Als robuster, wetterharter Gebrauchshund ist die Dachsbracke ein beliebter Begleiter des Bergjägers. Gerne wird sie als Schweißhund zur Nachsuche auf Schalenwild und zur Brackierjagd auf Hase und Fuchs verwendet. Auf Grund ihres unerschrockenen und schneidigen Wesens wird sie auch immer öfter bei der Jagd auf Sauen eingesetzt.
FCI-Klassifikation:
Gruppe 6: Laufhunde Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion 2: Schweißhunde mit Arbeitsprüfung (Brackier- und Schweißprüfung)
Kurzer geschichtlicher Überblick:
Schon im Altertum waren Jagdhunde in Verwendung, die in ihrem Erscheinungsbild der Alpenländischen Dachsbracke verblüffend ähnlich waren. Kronprinz Rudolf von Habsburg ließ 1881 und 1885 „Dachseln“ von seinen Berufsjägern aus Mürzsteg und Ischl mitführen.
1932 wurde die Alpenländische-Erzgebirgler Dachsbracke von den kynologischen Verbänden Österreichs als dritte Schweißhunderasse anerkannt.
1975 wurde der Name auf „Alpenländische Dachsbracke“ geändert und von der FCI Österreich als Ursprungsland zugesprochen.
1991 wurde die Alpenländische Dachsbracke von der FCI in die Sektion der Schweißhunde eingereiht.
Allgemeines Erscheinungsbild:
Niederläufiger, kräftiger Jagdhund mit robustem, starkknochigem Körperbau, dichtem Haarkleid und fester Muskulatur.
Wichtige Proportionen:
Verhältnis Schulterhöhe zu Rumpflänge = 2 : 3
Verhältnis des Gesichtsschädels zum Hirnschädel 9 : 10
Verhalten und Charakter (Wesen):
Gesichtsausdruck: klug und freundlich, unerschrockenes Wesen
Kopf
Oberkopf:
Schädel: Leicht gewölbter Hirnschädel, deutliche Stirnfurche, schwach betonter Hinterhauptstachel
Stopp: Ausgeprägt
Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Schwarz
Fang: Kräftig
Lefzen: gut anliegend, schwarz pigmentiert, mäßig gerundeter Lefzenbogen
Kiefer/Zähne: Kräftiges, vollständiges Scheren- oder Zangengebiss. Gewünscht ist ein vollständiges Gebiss mit 42 Zähnen.
Augen mit dunkelbrauner Iris, Lider am Augapfel gut anliegend und schwarz pigmentiert.
Behang: Hoch angesetzt, ohne Falten breit und glatt herabfallend, mittellang (soll zum Fangzahn reichen), unten gut abgerundet.
Hals: Muskulös, nicht zu lang
Körper
Obere Profillinie: Rumpf kräftig und gut bemuskelt, langgestreckt
Widerrist: Mäßig betont
Rücken: Gerade
Lenden: Kurz und breit
Kruppe: Wenig abfallend
Brust: Tief und breit mit betonter Vorderbrust, die Brusttiefe soll etwa die Hälfte der Schulterhöhe betragen
Untere Profillinie und Bauch: Mäßig aufgezogen
Rute: Hoch angesetzt, an der Wurzel stark, an der Unterseite länger behaart
(Bürstenrute), bis knapp über den Boden reichend, leicht gesenkt getragen.
Gliedmassen
Vorderhand:
die Vorderläufe sind gerade und kräftig. Im Verhältnis zum Gesamtkörper erscheinen die Läufe kurz.
Schultern: Schulterblatt eng anliegend, lang, schräg gelagert und kräftig bemuskelt.
Hinterhand:
Allgemeines: Muskulös, kräftig und gut gewinkelt, von hinten gesehen ist die Achse der Läufe gerade.
Pfoten: Kräftig, rund; Zehen eng aneinander liegend, Ballen kräftig, Krallen schwarz.
Gangwerk: Die Bewegung ist raumgreifend, nicht trippelnd. Bevorzugte Gangart: Trab
Haut: Die Haut ist elastisch und kräftig, ohne Faltenbildung.
Haarkleid
Haar: Die Behaarung besteht aus sehr dichtem Stockhaar mit dichter Unterwolle, das den ganzen Körper bedeckt und gut anliegt.
Farbe: Die Idealfarbe ist dunkles Hirschrot mit oder ohne leichter schwarzer Stichelung. Schwarz mit klar abgegrenztem rotbraunem Brand an Kopf (Vieräugl), Brust, Läufen, Pfoten und an der Rutenunterseite ist ebso Ideal. Ein weißer Bruststern ist erlaubt.
Grösse
Widerristhöhe: 34 bis 42 cm
Idealgröße: Rüden: 37 – 38 cm, Hündinnen: 36 – 37 cm
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden. Die Bewertung sollte in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen:
Schwacher Knochenbau
Geringe Bemuskelung
Zu spitzer, zu kurzer, zu langer Fang
Helles Auge, nicht eng anliegende Augenlider
Kurzer oder spitzer Behang
Locker Schulter
Fehlstellung der Vorder- und Hinterläufe
Schwache oder zu kurze Behaarung
Geringe Farbabweichung
Ausschließende Fehler:
Alle Abweichungen, die als erhebliche Beeinträchtigung im Jagdgebrauch anzusehen sind.
Fehlen von mehr als zwei Prämolaren 1 oder 2 (die M 3 werden nicht berücksichtigt)
Widerristhöhe von weniger als 34 und mehr als 42 cm
Wesensschwäche
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.