Allgemeines


Leistungsrichter Seminar in der Perle Tirols am 12.10.2019

Am Rande eines SPFS- und Leistungsrichter-Auffrischungsseminars in der Steiermark wies uns der Leiter des Richterreferats des Österreichischen Jagdgebrauchshunde Verband (ÖJGV) darauf hin, dass wir eine größere Zahl „Sternchenrichter“ hätten, somit Leistungsrichter, die die notwendigen Auffrischungsseminare innerhalb von 5 Jahren nicht absolviert haben und deren Richteramt ruht. Prüfungen würden diesbezüglich vom ÖJGV überwacht. Die Folge wäre die Ungültigkeit von Prüfungen solcher Richter und Verärgerung bei Prüfungsteilnehmern.

Tatsächlich waren einige dieser *Richter im Westen Österreichs beheimatet, unter Umständen scheuten sie die weite Anreise in den Osten zu diesem Seminar. Kurzerhand bot ich an, ein solches Seminar Anfang Oktober in Kufstein auf die Füße zu stellen, damit bei den folgenden Gebrauchsprüfungen wieder alle Richter zur Verfügung stehen können und für ein Seminar nicht tagelang anreisen müssen. Franz Höhn, unser Ausbildungsreferent sagte spontan als Vortragender zu, der ÖJGV genehmigte das Seminar rasch, ein Seminarraum bei Weidkamerad Johann Mauracher in seinem Gasthof „Goldener Löwe“ stand unkompliziert zur Verfügung.

Nach anfänglicher Funkstille in punkto Interessenten brach über uns geradezu eine Lawine von Anmeldungen aus Tirol herein, viele davon ohne Notwendigkeit, das Auffrischungsseminar absolvieren zu müssen. Landesleiter Herbert Geisler und Klubkassier Reinhard Wille danke ich für ihren Einsatz um diese 14 Anmeldungen.

Franz Höhn und ich nutzten die Anreise am Vortag, um am Morgen des Samstag eine von mir erwirkte Einladung zum Haseln „in der Frei“ in der Gemeindejagd Ebbs anzunehmen. Herzlichen Dank dem Pächter Thomas Anker und seinem Aufsichtsjäger Kurt Einwaller. Eine Laute Jagd über 13 Minuten, eine weitere über 5 Minuten ließen den prächtigen Herbsttag unter „fetzblauem“ Himmel auch ohne Beute schon einmal gut beginnen. Nach einer Vormittagsjause in Bayern und Weißwürscht mit Boisei-Weißbier bereiteten wir uns auf das Seminar vor.

Bis auf einen Teilnehmer erschienen pünktlich aus allen Landersteilen Tirols die Angemeldeten. Besonderen Dank auch an unsere Osttiroler Klubkameraden, die gleich noch einen weiteren Kameraden mitbrachten.

Die Prüfungsordnung des Klubs wurde detailliert erörtert und besonderes Augenmerk auf die zwar noch nicht geltenden, aber in Kürze beschlossenen Änderungen gelegt, die da sind:

  • Verhalten am Stück
  • Wesensprüfung
  • Schweißarbeit mit dem Riemen bis zum Stück möglich ohne Melden ob Verweiser oder Totverbeller
  • Detaillierte zeitliche Abstufungen beim Verweilen am Stück
  • Dauer der Lauten Jagd

Zum Teil kontroversiell verlief die Diskussion über die Auslegung der Bandbreite zwischen den Extremen „starke Schärfe“ und „Rute klemmen“ bei Annäherung. Man einigte sich darauf, dass es die Aufgabe der Leistungsrichter ist, absolut unerwünschtes Verhalten aus der Zucht zu nehmen, die Bandbreite mit den vorhandenen Leistungs- und Urteilsziffern aber ausschöpfen zu können.
Noch einmal wurde darauf hingewiesen, dass ein Richter seinen Ausweis bei Prüfungen bei sich führen muss und im Besitz einer gültigen Jagdkarte sein muss.

Nach Beendigung des offiziellen Teils bedankten sich die Richter beim Wirt, der die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte, mit der Bestellung von ausgiebig Speis und Trank. Die informellen Gespräche dabei festigten zudem die Kameradschaft.

Vor der Heimfahrt am Sonntag durften wir beide noch einmal „Laut Jagen“. Einen vor mir gehobenen Hasen verschonte ich und ließ ihn lieber meinen schwarzen Murl (cit. G. Hubmer) 16 Minuten lang jagen!

Weidmannsheil
Hanno Zanier


Ehrenmitglied Alois Mattersberger 80 Jahre

Eine Scheibe mit Dachsbracken Portrait konnten wir am 11.08.2019 unserem langjährigen ehemaligen Zuchtwart und nunmehrigen Ehrenmitglied Alois Mattersberger im Rahmen seiner Familienfeier zum 80. Geburtstag überreichen.

Waltraud und Alois Mattersberger freuten sich über den Besuch von Klubobmann Stellvertreter Herbert Geisler, Kassier Reinhard Wille und dessen Frau Magdalena sowie Geschäftsführer Andreas Angermann. Klubobmann Harald Heil war verhindert, überbrachte aber telefonisch die Glückwünsche des Klubs.

Herzliche Gratulation, viel Glück und Gesundheit, sowie ein kräftiges Weidmanns Heil!
Andreas Angermann


Pirschgang mit Jungjägern 2019 Bezirk Freistadt

Auf Einladung unseres Bezirksjägermeisters unternahm ich mit einer Gruppe von 17 Jungjägerinnen und Jungjägern am 8. Mai in den frühen Morgenstunden einen Pirschgang.

Bereits um 04:30h Früh konnten wir fünf Hasen auf einer Wiese bei ihrer Hochzeit beobachten. Meine Dachsbracke „Elvis“ musste diese Situation geduldig an der Leine ertragen. Kein Laut war von ihm zu hören und den Befehl „Sitz“ befolgte er brav. Doch als ein Hase auf 15m vor uns einen Kegel machte und Elvis seine Witterung aufgenommen hatte, war es um ihn geschehen. Er hängte sich in den Riemen und ein Winseln mit nachfolgendem kurzem Laut war die Folge. Nach einem leise gesprochenem „Elvis aus“ hatte er sich sofort wieder erfangen und – mit einem prüfenden Blick zu mir – niedergesetzt. Nachdem dieses Schauspiel zu Ende und die Hasen abgezogen waren, setzten wir unseren Pirschgang fort.

Nacheinander tauchten etliche Rehböcke und weibliche Stücke in den leichten Nebelschwaden auf. Als das Rehwild nach einer Weile die Bühne wieder verlassen hatte, setzten wir unseren Pirschgang fort. „Elvis“ verwies auf Plätzstellen und andere Pirschzeichen und konnte so den Teilnehmern zeigen, was man ohne unsere vierbeinigen Begleiter leicht übersehen würde. Sein Gehorsam, seine Standruhe, seine Freundlichkeit und die leichte Führigkeit beeindruckten die Teilnehmer.

Nach einer Stunde Pirschgang wollten bereits einige der angehenden Weidkameraden „Elvis“ an der Leine führen. Nach vier Stunden Pirschgang wurden auch die Teilnehmer der zweiten Gruppe von mir über das Einsatzgebiet der Alpenländischen Dachsbracke informiert. Über 30 Stück Informations-Folder aus dem Downloadbereich der Homepage“ Klub Dachsbracke“ wurden ausgegeben. Das Feedback der Teilnehmer über unsere Hunderasse war mehr als positiv. Vielleicht ist in einigen Monaten wieder ein Interessent für eine Dachsbracke dabei.

Weidmannsheil und Ho Rüd Ho
Hansjörg Blöchl


Wechsel der Geschäftsführung

Nach 16 Jahren übergibt Peter Mattersberger die Geschäftsführung des Klub Dachsbracke an Andreas Angermann. Wir möchten uns bei dieser Gelegenheit sehr herzlich bei ihm für alles, was er für den Klub und die Alpenländische Dachsbracke geleistet hat, bedanken. Um Andreas Angermann noch ein bisschen besser kennenzulernen, war er so freundlich, sich in folgendem Lebenslauf vorzustellen:

Geboren in der Bezirkshauptstadt Lienz und aufgewachsen am Eingang zum Debanttal, in der Marktgemeinde Nussdorf Debant, konnte ich meine Kindheit bereits in meinem heutigen jagdlichen Umfeld verbringen.
Mein Vater, Anton Angermann als Aufsichtsjäger in der Genossenschaftsjagd Nussdorf, Hegemeister des Debanttales, Leistungsrichter und Züchter (Zwinger von der Schlossherrnalm) im Klub Dachsbracke unterstützte mein Interesse und erklärte mir schon früh die Zusammenhänge in der Natur. Das Beobachten der Tier und Pflanzenwelt stand täglich auf dem Programm.

Nach Abschluss der Pflichtschulzeit an der Volks- und Hauptschule in Debant begab ich mich auf die Suche nach einer weiterführenden Schule. Auch hier galt mein Bestreben einer Ausbildung, die sich mit der Natur befasst. In der Höheren Lehranstalt für Forstwirtschaft fand ich dann genau so ein Schule.

Während der Schulzeit an der Försterschule in Bruck an der Mur legte ich meine Pflichtpraktika bei der Bezirksforstinspektion Lienz ab. Nach erfolgreichem Abschluss wurde mir die Möglichkeit geboten, meine zweijährige Nachpraxis (Adjunktenzeit) ebenfalls bei der Bezirksforstinspektion Lienz abzuleisten.

Im Jahr 2001 wechselte ich von der Bezirksforstinspektion Lienz zur Landeslandwirtschaftskammer Tirol, wo ich für ca. 2 Jahre als Forstreferent tätig war.

Im Frühjahr 2003 habe ich meine berufliche „Traumdestination“ als Nationalpark Ranger im Tiroler Anteil des Nationalpark Hohe Tauern gefunden. Seit dieser Zeit konnte ich sehr viele Ausbildungen, unter anderem zum Aufsichtsjäger, die Falknerprüfung und zahlreiche Seminare besuchen. Zu meinen abwechslungsreichen Aufgabenbereich gehören Führungen von Kindergarten- bis Seniorengruppen, Besucherinformation, sowie das Wildtiermanagement in den Revieren des Nationalparks.

Von Kindesbeinen an bin ich mit der Alpenländischen Dachsbracke stark verbunden. So wuchs ich mit unserer ersten Hündin, Mira von der Grünalm auf und kann mir bis heute keinen treueren Gefährten als eine Dachsbracke vorstellen.

Mein Arbeitsplatz vor der Haustür ermöglichte es mir auch, gemeinsam mit meinem Vater die Hundezucht weiterzuführen. 2017 konnten wir uns über den 1. Wurf unserer aktuellen Hündin Emma von Pritschon freuen. Ist dies für meinen Vater bereits die 5te Hündin, so ist es für mich der Einstieg in die Dachsbrackenfamilie. Mein Vater ist der Eigentümer und ich durfte mit Emma und mit seiner Hilfe meine und ihre ersten Prüfungen erfolgreich ablegen.

Für die Hundezucht ist natürlich auch ein entsprechendes familiäres Umfeld von Vorteil. So helfen meine Mutter und meine Lebensgefährtin fleißig mit und freuen sich über das Zusammenleben mit unseren Hunden.

Mein Bruder Walter, ebenfalls begeisterter Jäger (mittlerweile Jagdleiter des heimischen Reviers) und Hundeführer – Zwinger vom Hinterwinkel – konnte mit seiner bisher zweiten Hündin auch schon viele erfolgreiche Nachsuchen und schöne Brackiererlebnisse sowie Erfolge bei Ausstellungen verzeichnen. Walter ist ebenfalls Leistungsrichter, ich derzeit Leistungsrichteranwärter.

Es gibt viele tolle Hunderassen und ich konnte mich schon von einigen großartigen Leistungen beeindrucken lassen, jedoch ist und bleibt für mich die Dachsbracke MEINE Rasse, mit der ich von klein auf und hoffentlich noch lange verbunden bin.

 

Name: Andreas Angermann
Geburtstag: 16. März 1980 in Lienz, Osttirol
Familienstand: in einer Beziehung, 1 Kind
Berufsausbildung: 5 Jahre Försterschule in Bruck an der Mur
2 Jahre Adjunktenzeit an der Bezirksforstinspektion Lienz
Staatsprüfung für den Försterdienst
Forstreferent der Landeslandwirtschaftskammer Tirol
Derzeit Nationalpark Ranger im Nationalpark Hohe Tauern
Jagdliches: Jäger seit 1999
Aufsichtsjäger seit 2005
Falknerprüfung 2007
Hundeführer seit 2014
Leistungsrichteranwärter
Bewertungskommision (Statistik)
Hobbies: Jagd, Jagdhunde, Fotografie, Sportschießen,
Bergsteigen und Schitouren

 

 


Vorstands- und Ausschuss-Sitzung März 2019

Am 16. März dieses Jahres fand die Vorstands- und Ausschuss-Sitzung des Klub Dachsbracke im Salzburger Werfen statt.

Beinahe der gesamte Vorstand und Ausschuss des Klubs war angereist, um sich bei dieser Sitzung im Interesse der von uns vertretenen Jagdhunderasse, der Alpenländischen Dachsbracke, einzubringen. Ich danke allen für die Bereitschaft, ihre Zeit zu investieren um an dieser Arbeitssitzung teilzunehmen.

Besonders erwähnenswert finde ich die Tatsache, dass der jüngste Teilnehmer an diesem Treffen 30 Jahre und der älteste Teilnehmer 90 Jahre alt war. Gerade der reichliche Erfahrungsschatz unserer langjährigen Mitglieder ist bei jeder Entscheidungsfindung eine unverzichtbare Unterstützung. Danke!

Die Berichte der einzelnen Vorstandsmitglieder über ihre Aktivitäten im vergangenen Jahr wurden entgegengenommen und positiv bewertet.

Der Bericht der Kassaprüfer für 2018 wurde vorgetragen und der Kassier entlastet.

Dank der straffen Führung unseres Obmanns konnten alle eingebrachten Anträge verlesen, diskutiert und zur Abstimmung gebracht werden.

Die verabschiedeten Punkte umfassen:

  • kleinere Änderungen, Anpassungen und Ergänzungen im Bereich der Prüfungsordnung
  • die weitere Vorgehensweise für die HD Untersuchungen
  • personelle Umbesetzungen

Die detaillierten Ergebnisse werden im Rahmen der einzelnen Landestreffen bzw. zu einem späteren Zeitpunkt unseren Mitgliedern zur Kenntnis gebracht werden.

Der Klub Dachsbracke befindet sich bereits im 3. Jahrhundert seit seiner Gründung und wird Ende Mai 2021 eine 125 Jahrfeier abhalten. Wir bitten, diesen Termin bereits heute zu reservieren. Es wird sicherlich ein tolles Fest und auch eine Möglichkeit, den Erfolg der 125-jährigen Aufbauarbeit unserer Jagdhunderasse einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. An dieser Stelle möchte ich Herrn Max Zernatto aus seinem Jahresbericht 1942-46 zitieren:

„Das Interesse der Jägerschaft für die Dachsbracke ist heute stärker denn je, umsomehr, als die meisten neuen österreichischen Landesjagdgesetze für größere Reviere die Verpflichtung zur Haltung eines brauchbaren Jagdhundes vorsehen werden. Und für einen großen Teil unserer österreichischen Reviere gibt es keinen geeigneteren Gebrauchshund als die Dachsbracke!
Der 50-jährigen Aufbauarbeit des Klub Dachsbracke ist es zu danken, daß dieser leichtführige und frühreife Gebrauchshund heute unseren Jägern in einer leistungsmäßig und formlich hochgezüchteten Form zur Verfügung gestellt werden kann.“

Eine besondere Freude für unseren Obmann Harald Heil war die Überreichung der Präsente an verdiente Ausschuss- bzw. Ehrenmitglieder anlässlich derer runden Geburtstage:

  • Alois Mattersberger, 80 Jahre
  • Hannes Scharf, 80 Jahre
  • Hans Zernatto, 90 Jahre

Wir gratulieren!

Unserem Geschäftsführer Peter Mattersberger wurde für seine ausgezeichnete Tätigkeit von 2003 bis 2019 gedankt. Der Vorschlag für seine Ernennung zum Ehrenmitglied anlässlich der nächsten Hauptversammlung wurde beschlossen.

Weidmannsheil
Andreas Angermann


Nachsuchenbericht einer Dachsbracke – Tina erzählt

Ich wollte es mir gerade auf dem Sofa neben meinem Herrn gemütlich machen, als plötzlich sein komisches Gerät läutete, welches er in letzter Zeit auch immer öfter bei der Jagd benützt. Da auch mein Name fiel, musste es sich wohl um eine Arbeit für mich handeln und schon wartete ich angespannt, was weiter geschah.

Ich hatte es wohl richtig gedeutet, denn schon begann sich mein Herrl die Jagdsachen anzuziehen und das Gewehr aus den Schrank zu nehmen. Ich wich nicht mehr von seiner Seite, denn es konnte endlich wieder einmal spannend werden. Was wollen die Jäger schon ohne mich machen, ihre Nasen sind für Nachsuchen sowieso nicht zu gebrauchen.

Unterwegs stieg noch ein Jagdkollege von meinem Herrl zu, den ich bereits kannte und der ein Halsband mit einer Antenne mitbrachte, welches ich vorher noch nie gesehen hatte. Auch er hat einen Hund, der lange Haare hat und etwas größer ist als ich. Wir waren auch schon öfter zusammen unterwegs und seine Hündin steckt ihre Nase immer in Hasenspuren, welche mich nicht so interessieren. Ihnen lange nachzulaufen bringt sowieso nichts, denn sie sind immer schneller als ich. Wenn es aber in der Fährte rot leuchtet, so werden die Tiere bald müde und ich kann sie einholen.

Nun fuhren sie mit mir eine Bergstraße entlang, bis zu einer Hütte, wo bereits zwei andere Jäger mit einem großen Hund auf uns warteten.
Die Unterhaltung der Jäger nützte ich, um den großen Hund zu beschnuppern und mit ihm Freundschaft zu schließen. Auch sein Führer, welcher Alexander genannt wurde, war sehr groß und irgendwie passten die beiden zusammen.
Er roch irgendwie nach Hirsch und wahrscheinlich musste ich ihm zur Seite stehen. Er sah auch noch sehr jung aus und es hatte ihn wohl der Mut verlassen, als der Hirsch nicht mehr weiter wollte. Aber so einem feschen Kerl kann man schon einmal aushelfen und schließlich war er auch schon müde, denn er hatte schon etliche Kilometer hinter sich gebracht. Nun fuhren wir weiter bis zu einer Rotwildfütterung, wo es sehr intensiv nach diesen großen Tieren roch, die mich aber nicht weiter interessierten.

Nach weiteren hundert Metern bemerkte ich im Schnee einige rote Stellen, die meinem Herrn gezeigt wurden und mich sehr interessierten.
Schon wollte ich dieser Fährte folgen, aber nun bekam ich dieses Halsband mit der Antenne umgehängt. Nun ging es endlich los und ich ließ die Jäger hinter mir. Sie hatten wohl nicht nur eine schlechte Nase, sondern auch ihre langen Beine verstanden sie nicht richtig einzusetzen.
Da mir diese Arbeit bekannt ist, muss ich den Hirsch nur so lange beschäftigen, bis mein Herr kommt. Zwar kann es manchmal sehr lange dauern, bis er meine Hilferufe hört, aber er kommt immer.

Schon wird der Hirsch unter einer großen Fichte hoch und ich verfolge ihn lauthals, bis er wohl schon müde hinter einem Zaun wartet, um auf mich loszugehen. Früh genug habe ich ihn gesehen und weiche seinem Geweih aus, welches er gegen mich einsetzen möchte. Ich verbelle den Hirsch so laut ich kann, um meinen Herrn zu rufen, der mir helfen sollte. Schneller als erwartet ist er diesmal zur Stelle und gibt dem Hirsch den Fangschuss. Als ich sehe, dass er zusammenbricht, bin auch ich wieder zur Stelle und packe ihn am Träger. Noch einmal schüttelt er mich ab, aber bald hat den Hirsch seine Kraft verlassen.

Zwar habe ich diese rasche Hilfe nicht erwartet, aber wahrscheinlich ist das Halsband mit der Antenne der Grund dafür.
Nun kommt auch der große Hund und möchte an meinen Hirsch. Auch Freundschaften haben ihre Grenzen und so zeige ich ihm, dass auch kleinere Hunde beißen können. Schließlich begleite ich meinen Herrn zum Auto und nun kann auch der große Hund an den Hirsch.
Ich glaube, mein Herrl war sehr stolz auf mich, denn er lobte mich sehr und es gab eine extra Portion Abendfressen für mich, obwohl wir erst spät nach Hause kamen.

Nachsuchenbericht von Ursa von der Ganzerin
Mein Herrl sagt Tina zu mir!


Jagdhund – Erfahrungen der ersten zwei Jahre

Früher war es selbstverständlich, dass nur mit dem Jagdhund des Vaters zur Jagd ausgerückt wurde. Ausbildung, Beruf und Familie ließen den Gedanken an einen eigenen Jagdhund zunächst verblassen oder sogar unmöglich erscheinen.

Die Entscheidungsfindung für einen Jagdhund

Der Wunsch reifte in mir nach den ersten Jahren als geladener Gast, als ich begann, ein eigenes Revier zu bewirtschaften. Da wartete ich mit bangen Gefühlen auf den Jagdhund samt Führer vor einer Dickung, in welche das weidwunde Stück geflüchtet war. Zumeist erfolgt der Schuss im letzten Büchsenlicht, das Stück liegt ohnehin nicht weit. Man darf weder den Anschuss noch die Weidwundfährte vertreten, sonst wird es auch für den Jagdhund schwierig. Da kommt mir immer wieder der Spruch „Jagd ohne Hund ist Schund“ in den Sinn.

Zunächst beschäftigte mich natürlich die Frage, welche Jagdhunderasse wohl für mich geeignet wäre. Mein Schalenwildrevier mit wenig Niederwildbesatz legte einen Schweißhund oder eine Bracke nahe. Hauptsächlich würde der Jagdhund für die Nachsuche eingesetzt werden, vereinzelt sich die Möglichkeit zur Brackierjagd ergeben. Die Alpenländischen Dachsbracke beherrscht sowohl die Schweißarbeit als auch die Laute Jagd, außerdem die Verloren- und Stangensuche.

Die nächste Frage war, wie groß sollte mein Jagdhund sein. Ich fragte bei erfahrenen Hundeführern wegen der geringeren Größe der Dachsbracke nach. Diese räumten mit dem Vorurteil auf, dass die Alpenländische Dachsbracke den beiden anderen Schweißhunderassen nicht ebenbürtig sei.

Die Unterstützung des Klubs und das Einbinden der Familie

Familienfreundlichkeit, Unerschrockenheit, Vorsicht bei wehrhaftem Wild, Durchhaltewillen, Wildschärfe, sichere Riemenarbeit, lauter Hals und ruhiges, charakterfestes Wesen waren mit den kürzeren Läufen die richtige Wahl für die Familie und das Revier in der strukturierten Hügel-, Wald – und Gebirgslandschaft.

Daneben bestimmte das umfangreiche Ausbildungsangebot des Klub Dachsbracke und der Patriotismus, die einzige vom FCI anerkannte Schweißhunderasse mit dem Stammland Österreich zu führen, die Entscheidung für die Alpenländische Dachsbracke. Die gebrandelte oder hirschrote Färbung ist Geschmackssache. Gebrandelte haben eine geringere Stockbehaarung, Hirschrote eine ausgeprägte Gesichtsmaske. Ob Rüde oder Hündin muss jeder für sich entscheiden. Als Hobbyjäger glaube ich aber, dass eine Hündin leichter zu führen ist. Rüden sind kräftiger, neigen aber hin und wieder dazu, „abzupaschen“. Hündinnen sind vielleicht stärker an den Hundeführer gebunden.

Eine wesentliche Hürde für mich war die Zustimmung der Familie und die positive Antwort auf die Frage, ob unser zukünftiger Jagdhund an unserem Wohnort tierschutz- und rassegerecht gehalten werden kann – mit genügend Auslauf, Sozialkontakt usw. Wichtig war für mich auch, dass mein Hund beim jagdlichen Einsatz nicht Gefahr läuft, überfahren zu werden oder revierübergreifend unterwegs zu sein.

Die Auswahl und Ausbildung meines Jagdhundes

Zum für mich richtigen Zeitpunkt trat ich dem Klub Dachsbracke (www.klub-dachsbracke.com) bei. Der Welpenvermittler unterstützte mich kompetent beim Finden und Kauf des für mich richtigen Welpen. Nun begannen zwei intensive, aber mit viel Freude und Abwechslung verbundene Jahre der Ausbildung für mich und meinen Jagdhund.

Das erste Ziel war die Stubenreinheit. Es folgten spielerische Futterschleppen, dann regelmäßiges Nasentraining auf kurzen, dann immer länger werdenden Kunstfährten auf alles greifbare (Unfall)Wild mit und ohne Schweiß. Auch Mantrailing mit dem Sohn funktionierte. Beim Schnallen zur freien Suche nach der Schweißarbeit für die letzten 100m samt Totverweisen bzw. Totverbellen musste mit allen Tricks gearbeitet werden, dem Hund beizubringen, was man will. Warme Naturfährten auf kurz zuvor erlegtes Wild sollte man anfänglich meiden.

Leinenführigkeit, Gehorsamsübungen und das Ablegen für mindestens 20 Minuten mit einer Schussabgabe dazwischen war ein besonders schwieriges Fach. Dafür liebte der Hund das Suchen und Apportieren von versteckten Abwurfstangen und fallengelassenen Gebrauchsgegenständen, auch in der Wohnung.

Wertvolle Tipps erhielt ich bei den praktischen Übungstagen des Klubs von den Richtern und Klubkameraden, insbesondere was das eigene Verhalten und das Lesenlernen des Hundes anlangt. Mit der Zeit übernahm ich auch die Gelassenheit erfahrener Hundeführer, wenn das „Geläut“ bei der Lauten Jagd nur mehr weit entfernt hörbar war und der Hund nach gefühlt unendlicher Zeit dann doch exakt auf seiner und der Spur seines Hundeführers zurück kam.

Es ergaben sich neue Bekanntschaften mit anderen Hundeführern, lehrreiche Ausflüge in fremde Reviere, Nachsuchen bei Klubkameraden auf Kunstfährten, auf Naturfährten, auch bei Reviernachbarn. Ich hatte die Möglichkeit, an mehreren Schweißsonderprüfungen im In- und Ausland – auch bei anderen Rasseklubs – teilzunehmen.

Die Gebrauchsprüfung

Der große Tag der Gebrauchsprüfung war für meinen Jagdhund und mich eine ziemliche Herausforderung. Oft kann an diesem Tag die Leistung nicht in der gewohnten Qualität abgerufen werden. Ähnliche Veranstaltungen vorab mit dem Hund zu besuchen, ist daher sehr hilfreich.

Nach bestandener Gebrauchsprüfung sollte nicht mit gelegentlichem Training gespart werden. Nachsuchen und Haseln machen dem Gespann bei jeder sich bietenden Gelegenheit Freude. Wird der Hund auch zum Riegeln eingesetzt, muss man wissen, dass diese Jagdart den Hund möglicherweise dazu bringt, mit hoher Nase zu arbeiten und er somit an Sicherheit auf der Schweiß- und Hasenfährte verliert. Ist bei der Gebrauchsprüfung auch ein guter Formwert erzielt worden, steht dem Gedanken ans Züchten nur mehr die notwendige Untersuchung im Weg.

Ihren wertvollsten Beitrag zur Jagd leisten die Alpenländischen Dachsbracken aber im alltäglichen Einsatz durch verlässliches Anzeigen von Wild bei der Pirsch und beim Ansitz sowie durch ihr freundliches Wesen im Umgang mit Familie und anderen Hunden.

Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, oh Mensch, sei Sünde!
Der Hund bleibt mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde!

Weidmannsheil
Dr. Hanno Zanier, HF


Leistungsrichter Prüfung am 17.02.2018 in Grödig

Am 17. Februar 2018 fand in Grödig in Salzburg, Hotel Untersberg, die vom ÖJGV abgehaltene Leistungsrichterprüfung statt. Von 17 zur Prüfung angetretenen Leistungsrichteranwärtern kamen 4 aus den Reihen des Klub Dachsbracke, und alle 4 konnten die Prüfung mit Erfolg ablegen.

Als Ausbildungsreferent bedanke ich mich bei den „Prüflingen“ für die gute Zusammenarbeit und wünsche ihnen viel Erfolg und alles Gute für die verantwortungsvolle Tätigkeit beim Klub Dachsbracke.

Weidmannsheil
Franz Höhn
(Ausbildungsreferent)