Dachsbracken in Hochform


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Am 3.11. und 4.11.2023 veranstaltete der österreichische Klub für deutsche Jagdterrier, in den beiden Jagdbezirken Horn und Waidhofen an der Thaya, die erste gemeinsame Schweißsonderprüfung für Jagdhunde aller Rassen. Unter der organisatorischen Federführung der beiden Vorstandsmitglieder des ÖJGV Ofö Mf. Erich Kauderer und Mf. Robert Riss sowie Herrn MMMst Michael Steiner vom Österreichischen Dachshundeklub und Klub Dachsbracke traten insgesamt je 7 Gespanne zu der ausgeschriebenen Schweißsonderprüfung mit Fährtenschuh sowie zur Schweißsonderprüfung mit Fährtenschuh ohne Richterbegleitung an.

Die Landesleitung der Landesgruppe NÖ/W/Bgld. entschloss sich bereits im Frühsommer, an dieser Prüfung teilzunehmen. LL Stellvertreter Hans Reisenbauer mit seiner Hündin „Ella vom Seidlhof“ sowie ich selbst mit Hündin „Fellina Scheuchenstein“ nahmen die Herausforderung an. Eine derartig schwierige Prüfung für Hund und Herrn bedeutet eine vorausschauende und genaue Trainingsplanung, denn wie wir wissen, vergeht die Zeit hin zur jeder Prüfung schneller als wir wollen. Die Übungsfährten setzten sich zusammen aus eher kürzeren „Motivationsschleppen“ bis hin zu mehr als 24 Stunden alten, der Prüfungsordnung entsprechenden, künstlichen Schweißfährten. Hans und ich meldeten sich für die Schweißsonderprüfung ohne Richterbegleitung.

Eine grobe Erklärung dazu:

Bei dieser Prüfung, wird das Nachsuchengespann vom Richterteam beim Anschuss angesetzt, die Fluchtrichtung wird bekanntgegeben, und danach hat das Gespann 120 Minuten Zeit zum Stück zu finden. Im Fährtenverlauf befinden sich 5 Verweiserpunkte die es zu finden und mitzunehmen gilt. Dies wurde auch bei den Übungsfährten fleißig geübt, denn eine derartige Markierung kann rasch übersehen werden.

Starkregen während des Tretens der Fährten und in der Nacht sorgten für erschwerte Bedingungen für die Gespanne. Beim Grünen Abend fand nicht nur die Verlosung der Fährten statt, welche der PL BJM von Waidhofen an der Thaya Mf. Albin Haidl mit seinem Team leitete, sondern die Hundeführer und Leistungsrichter konnten sich über ihre Jagdgebrauchshunderassen in entspannter Atmosphäre austauschen.

Hans zog die Nummer 4 und war somit in seiner Richtergruppe der erste Hund, und ich die Nummer 7, und somit der zweite Hund meiner Richtergruppe. Die Wartezeit wirkt sich auf die Schwierigkeit der Fährte nicht mehr aus, da es vernachlässigbar ist, ob die Fährte nun 24 oder 26 Stunden alt ist, für den Hundeführer, also für mich, war es allerdings eine gewisse Nervenprobe.

Am Samstag fanden wir ein perfektes Suchenwetter vor, von in der Früh an zeigte sich die Sonne, was bestimmt ein Mitgrund war, dass die Stimmung unter den Hundeführern und Leistungsrichtern während der gesamten Prüfung sehr positiv und angenehm war! Nach der morgendlichen Ansprache und Einteilung durch die Prüfungsleitung und anschließendem Gruppenfoto, ging es ab in die einzelnen Prüfungsreviere um die Fährten zu arbeiten. Durch die perfekte zeitliche Organisation konnten bis zu Mittag alle Gespanne die Fährten arbeiten.

Hans konnte mit Ella in 46 Minuten alle 5 Verweiserpunkte finden, es stand dadurch sehr rasch fest, dass die beiden den Prüfungssieg erringen konnten. Eine gewohnt beeindruckende Leistung, das ruhige Zusammenspiel zwischen den beiden und die Erfahrung des Hundeführers waren der Schlüssel zum Erfolg. Ich konnte mit Fellina die Fährte in 32 Minuten arbeiten, jedoch kamen wir zum Stück mit „nur“ 3 Verweiserpunkten. Große Freude, Erleichterung und Stolz, das waren so die Emotionen von Hans und mir nach positiven Abschluss der Prüfung. Es muss erwähnt werden, dass in Summe 6 von 14 HF die Prüfung leider nicht geschafft haben, da die Rahmenbedingungen entsprechend herausfordernd waren. Der viele Regen am Vortag, wie auch die zahlreichen Verleitfährten von Reh-, und Schwarzwild, forderten die Hunde bei deren Arbeit.

Hervorzuheben ist, dass bei der Prüfung 9 verschiedene Jagdhunderassen und Leistungsrichter sämtlicher FCI-Gruppen vertreten waren.

 

Ergebnis & Eckdaten der Prüfung (lt. ÖJGV)

Suchensieger bei der SPFSOR mit allen 5 Verweiserpunkten in 46 Minuten wurde Johann Reisenbauer mit seiner Dachsbracken- Hündin „Ella vom Seidlhof“. Prüfungssieger bei der SPFS war Lydia Prankl mit Ihrer Bayrischen Gebirgsschweisshündin „Beja v. Oimsee“ erfolgreich. Die Siegerehrung wurde durch den Landesjägermeister von Niederösterreich DI Josef Pröll, den beiden Bezirksjägermeistern von Horn und Waidhofen/Thaya, Mf Albin Haidl und Karl Ruttenstock sowie dem ÖJGV-Präsidenten Dr. Walter Anzböck vorgenommen, der auch die Ehrenpreise des ÖJGV in Form einer Schützenscheibe sowie des neu kreierten ÖJGV-Gürtels vornahm. In seiner Ansprache betonte unser Präsident die Wichtigkeit dieser großen Prüfungen, die für jedes Gespann mit einem enormen Aufwand verbunden sind und zeigte sich erfreut darüber, dass die Nennungen zu den erschwerten Schweißprüfungen in letzter Zeit großen Zulauf finden konnten. Landesjägermeister DI Josef Pröll wies auf die besondere Wichtigkeit der Jagd mit fermen Jagdgebrauchshunden hin und lobte die hervorragende organisatorische Ausrichtung dieser Prüfung im schönen Waldviertel.

Teilnehmende Rassen: BGS, LR, DJT, FTG, DBR, DL

Teilnehmer: 15 Gespanne gemeldet / 14 angetreten / 8 bestanden (7 SPFSoR, 7 SPFS)

Zum Schluss möchte ich alle Hundeführer*innen dazu motivieren und ermuntern, an derartigen Prüfungen teilzunehmen, da man sich dadurch mehr mit dem Thema Schweißarbeit und mit dem eigenen Hund beschäftigt, was sich positiv auf die Leistung auswirkt. Auch ist die Stimmung bei solchen Prüfungen besonders, eine gewisse Anspannung unter den Teilnehmer*innen ist ständig zu spüren, jedoch in gewohnt gemütlicher und geselliger Atmosphäre!

Weidmannsheil
Thomas Rupp