Schweißprüfung des Slowakischen Dachsbracken-Vereins in Liptovsky Hradok/Tatra am 21.10.2017


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Nach dem Ausfall eines Klubkameraden sprang ich mit meiner im ersten Behang befindliche Hündin Djina vom Kalkberg als Generalprobe für unsere anstehende Gebrauchsprüfung ein. Hilfe beim Ausdeutschen der Bedingungen, Quartierbuchung und vor Ort leistete Ing. Petra Vlckova, selbst DBR-Züchterin und Hundeführerin im slowakischen Klub.

Die Ausschreibung nach CACT-Reglement lautete auf Hunde ab 12 Monaten, Rotwildfährte ohne Schweiß getreten, Länge von 500m, Schnallen nach 350m mit einem Stück am Ende, vorherige Meldung der Hunde als Verweiser oder Verbeller; im Anschluss Ablegen und Führigkeit.

Nach fünfstündiger Hinfahrt von Wien ohne jegliche Grenzkontrolle, aber bei Stau und vom Navi auf eine Passstrecke verleitet, erreichte ich die gebuchte einfache, auf heimischem Standard, jedoch zum halben Preis, Pension mit zugehörigen Restaurantbetrieb.

Nach einer erholsamen Nacht und ausführlichem Auslauf für Djina wurde ich vereinbarungsgemäß abgeholt und zum Sammelplatz gebracht. Die Niedere Tatra ist in etwa mit unseren steirischen Waldbergen zu vergleichen, deshalb hat Harald Heil wahrscheinlich so auf eine österreichische Teilnahme gedrängt. Vor einer Jagdhütte wurden sechs, auf Birkenrundlingen nummerierte Fährten verlost.

Die Richter und der Revierleiter begrüßten Teilnehmer und Gäste mit Parforcehörnern, eine Einweisung mit deutscher Übersetzung folgte und los ging es.
Da ich mit der letzten Nummer warten musste, betätigte ich mich kurzerhand unter der strengen Überprüfung des Jagdleiters als Erdäpfelschäler. Daneben köchelten schon Fleisch und Zwiebel in der Gulaschkanone. Mit wenigen Wortfetzen Deutsch und Englisch kamen kurze Konversationen zustande.

Auf Abruf wurden wir zu unserer Fährte geführt, ich gab „Verweiser“ bekannt und begann mit der Arbeit. Genau über den Anschuss war in der Nacht Rotwild gezogen, das sich natürlich auch gelöst hatte. Djina fiel die Wundfährte trotzdem rasch an und arbeitete wie immer in einem Tempo, dem ich kaum folgen konnte. Nach 50 Metern rächte sich das, sie wechselte auf eine Verleitfährte und musste abgerufen werden. Sie nahm die Krankfährte gleich wieder an und arbeitete rasch und fehlerfrei bis zum Wundbett, an dem sie die „keuchende Schweißperle“ am anderen Ende der Leine schnallte. Der Signalpfiff durch den Richter und Antwort durch seinen Kollegen bestätigten ein sehr rasches Finden. Ich hatte den Schweißriemen noch nicht aufgedockt, da kam Djina schon retour und führte mich, immer wieder zum Warten aufgefordert, zum Hirschtier. Da es ihr erstes Rotwild im Ganzen war, verhielt sie sich sehr vorsichtig beim Bewinden, verteidigte es aber mutig gegen die herankommenden Hornbläser, die bei der Überreichung der Brüche „Hirsch tot“ bliesen.

Nach einer Pause mit Gulasch und Bier für den Hundeführer sowie Wasser und Futter für den Hund wurden bei vier Hunden gemeinsam, bei zweien auf Wunsch gesondert das Ablegen geprüft. Leider wurde mir ein frei einsichtiger Platz genau über dem Sammelplatz zugewiesen, an dem ich Djina frei ablegte. Ich musste mich in Richtung Sammelpaltz und damit auch zu meinem PKW entfernen. Djina saß recht bald auf und rutschte einige Meter hin und her. Den Schuss ignorierte sie, ihr Interesse galt bald schwanzwedelnd einem Mausloch… und alle habe zugesehen! Sie blieb aber auf dem zugewiesenen Platz.

Die Prüfung wurde würdig mit dem auf Reisig mit Fackeln gebetteten Tier zwischen „Präsidium“ und Hundeführern, flankiert von Hornbläsern, Gehilfen und Gästen, durch die Prüfungsleiter und Revierleiter abgeschlossen. Unser Gespann erreichte mit 281b Punkten einen II. Preis als Dritte von sechs. Erste wurde eine Hundeführerin mit einer Hündin.

Heim gings um eine Stunde schneller über die Autobahn. Es hat sich gelohnt, gleichgesinnte DachsbrackenjägerInnen kennen zu lernen, jagdliche Erfahrungen aus zu tauschen und ein neues Stück Europa kennen zu lernen.

Suchenheil!
Dr. Hanno Zanier


Der Klub Dachsbracke gratuliert Dr. Hanno Zanier zu der hervorragenden Leistung sowie zu dem ausgezeichneten Bericht. Wir bedanken uns recht herzlich beim Klub Chovatelov für die Einladung und die Gastfeundschaft.

Weidmannsheil
Harald Heil
Obmann