Nach einem Übungstag nur für Junghunde im letzten März organisierte LL Ofö Ing. Thomas Rupp in zwei Revieren der Liechtenstein´schen Forstverwaltung dieses Mal eine Schulung speziell für Hundegespanne, die die Vorprüfung Laute Jagd bereits abgelegt haben und im Herbst zur Gebrauchsprüfung antreten.
Der Fokus lag auf sechs ca. 600m langen getretenen Rotwild-Übernachtfährten mit anschließender Möglichkeit, den Hund am letzte Wundbett nach Aufforderung durch die Leistungsrichter zur Freien Suche zu schnallen. Jeder Hund musste das Ritual am Anschuss beherrschen, die Fährte richtig anfallen und möglichst fährtentreu einen oder mehrere Winkel und einen Bogen arbeiten, ausgelegte Fundstücke (Pirschzeichen) verweisen und über nächtliche Verleitfährten „drüberkommen“.
Beispielsweise wurden Fragen: „wie verhalte ich mich bei abspringendem gesunden Wild; wie erkenne ich, dass mein Hund abgekommen ist, wie bremse ich meinen zu schnell arbeitenden Hund;“ direkt am arbeitenden Hund erörtert.
Zusätzliche praktische Tipps sollen einen möglichst guten Prüfungserfolg und gute Nachsuche-Hunde für den „Ernstfall“ gewährleisten. Mit genügend Zeit können jetzt allfällige Defizite bis zur Gebrauchsprüfung beseitigt werden oder Teilbereiche (zB freies Ablegen) intensiver geübt werden.
Zusätzlich begutachteten die vier Leistungsrichter die Wesensfestigkeit und das Verhalten auf Schuss. Alle gemeldeten Hunde verhielten sich sehr sozialverträglich gegenüber Mensch und Artgenossen und blieben bei mehreren Schüssen interessiert und ruhig.
Dr. Georg Urak und OFö Ing. Thomas Rupp erklärten den Hundeführern in punkto Formbewertung, dass durch die Formwertrichter der ungefährdete Blick sowohl ins geschlossene, als auch geöffnete Gebiss sowie das Stillstehen zum Abmessen der Schulterhöhe der Hunde möglich sein muss. Das hat der Hundeführer vorab immer wieder mit dem Hund in vertrauter Umgebung zu üben. Diese Aufforderung – geschätzte Leserinnen und Leser – ist auch an alle Besitzer einer Dachsbracke gerichtet, die einen formbewerteten und allenfalls zuchttauglichen Hund ihr Eigen nennen wollen!
Pünktlich zum Mittagläuten versorgte der Internationale St. Hubertus-Orden/ NÖ durch Mag. Erich Gratzenberger die Teilnehmer mit feinster „Wildleberkäse-Trilogie“ aus seinen Wienerwaldrevieren. Der Orden schreibt sich die Förderung traditioneller Jagdformen, der Kameradschaft und der weidgerechten Jagd auf die Fahne, was uns – die Schamröte ins Gesicht treibend – zu Empfängern dieser Spende machte. Ordentlichen Dank!
Im Forsthof der Liechtenstein´schen Forstverwaltung wurde auf simplen Bierbänken mit ebendiesem Getränk noch ein wenig fachgesimpelt und „g´hoagascht“, ehe sich die Runde mit ihren Hunden wieder in alle vier Viertel Niederösterreichs zerstreute.
Wir bedanken uns beim Organisator, Vertreter des Grundeigentümers, Form – und Leistungsrichter Ofö Ing. Thomas Rupp, den weiteren Form-,Leistungsrichtern bzw. Fährtentretern Dr. Georg Urak, Hans Reisenbauer, Dr. Hanno Zanier, Felix Engel, Hermann Steinschaden und Rupert Krahofer, die ihre soft-skills und ihre Freizeit zur Förderung der Klubziele zur Verfügung gestellt haben, bei den HundeführerInnen für ihre Bereitschaft, ferme Hunde auszubilden!
Suchenheil!
Dr. Hanno Zanier