Übungstag mit Fotoshooting am 22.7.2019 Steiermark


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Bereits aufgebaumt zum Bockansitz erhalte ich am Samstag eine Anfrage von Georg Hubmer, ob ich am nächsten Tag 22.7.2019 nach Mariazell kommen könne und wolle. Es würden professionelle Fotos für die Neuauflage des Buchs Die Alpenländische Dachsbracke geschossen. Der Hundeführer des vorgesehenen Vieräugls sei nicht erreichbar. Er wollte mir die lange Fahrt damit schmackhaft machen, dass es Djina für die nächsten 10 Jahre vermutlich aufs Deckblatt des Rassebuches schaffe. Ein nicht von der Hand zu weisendes Argument!

Da meine Frau in Tirol weilte, der frisch maturierte Sohn seit Freitagfrüh verschollen war und ohnehin Sonntag wäre, sagte ich zu und ritt tags drauf in meiner schönsten Sommertracht mit Djina im Edelhalsband bei Harald Heil ein. Er und Georg hatten am Morgen drei Übungsfährten für Prüfungskandidaten gelegt, wovon bereits eine von Wotan vom Hinterwinkl mit Cajetan Arzberger gearbeitet war.

Wir rückten nach einem Hopfentee ins Revier aus, wo die beiden übrigen Fährten von Franz Höhn mit Maya von Niederhart und Florian Hödl mit Dwasti vom Gössbach gearbeitet wurden, alle drei mit Drang nach Höherem. Der von Robert Solarzyk organisierte Berufsfotograf Ronny machte von den Anschüssen, Endpunkten und der Arbeit am Riemen Vorort einige Aufnahmen.

Beim Ausfahren aus dem Wald stand um 1900h ein Jahrling brettlbreit auf einer Wiese, quasi hinter Haralds Haus. (Fernglas raus, Türe auf) . „Jetzt hob i glabt, den hob i in da Fruah scho gschossn, jetzt is der owei no do! Ehrlich, kennts in meiner Kühlkammer nachschaugn! Her mit meim G´wehr, i bin a Linksschütz!“ sprach Harald „der Heilige“, ließ sich von mir die Waffe reichen, glitt aus dem Wagen und ging beim nächsten Baum in Anschlag. Im hintersten Fahrzeug meinte ein Unaufmerksamer schadenfroh: “Der wead si jetz ärgern, dass er koa Gwehr dabei hat!“ Das Böckerl fiel im Feuer…

Der Fotograf war völlig konsterniert, macht er doch die Fotos aus reiner Tierliebe.

Ich beruhigte Ronny mit der „notwendigen Selektion, Verhinderung der Verbreitung von Krankheiten, Verminderung von Nahrungs-, und schwachen Geschlechtskonkurrenten“. Harald und Cinda z Buntova holten unterdessen den Knöpfler vom Felde.

Wir Zaungäste nutzten die Zeit für präsentable Fotos mit Djina vom Kalkberg und Dwasti vom Gössbach, den auserkorenen Schönheiten für das „schwarze Murl“ und den „maskierten Hirschroten“. Mein kleiner Teufel aus Deutschland wollte so gar nicht showmäßig und eng neben dem Rüden aus der Steiermark stehen und machte Ansätze mich zu zwicken, als ich ihr den Hintern jedesmal anhob.

Es folgten noch Fotos mit den Verteidigern Cinda z Buntova und Eddie vom Schnepfenstein am erlegten Stück, eines auch mit dem Klubobmann in Jagdadjustierung, für die er sich eh nicht umziehen musste: nur der Jagahuat aufs Haupt und das noch laufwarme Gewehr umhängen musste er.

Es folgt noch ein kühler Trunk vor der „Präsidialkanzlei“, dann verließ ich den Heiligen Ort auf meinem Löwen Richtung Niederalpl, Semmering und tauche im östlichen Flachland unter.

Weidmannsheil
Dr. Hanno Zanier