Welpenspieltag in Sparbach Revier Schweintzerberg der Liechtenstein´schen Forstverwaltung – Landestreffen der Landesgruppe Niederösterreich im Stift Heiligenkreuz
Der erfreuliche Aufschwung der Landesgruppe NÖ mit derzeit fast 20 Hunden unter 2 Jahren machte es notwendig, dass neben den bereits abgehaltenen drei Übungstagen für Prüfungskandidaten ein weiterer Übungstag für die Zielgruppe Junghunde organisiert wurde. Folgende (z.T. Kinderwagen)Gespanne folgten der Einladung von Landesleiter OFö Ing. Thomas Rupp:
- Hans Peter Spanring mit Fredi Scheuchenstein, 13 Monate alt
- Robert Handsteiner mit Frieda Scheuchenstein, 13 Monate alt
- Rainer Pieler mit Findus vom Seidlhof, 15 Monate alt
- August Wegerer, Xera Krugkogel, 6 Monate alt
- Margit & Leo Hahn mit Fiebi vom Leidenberg, 4,5 Monate alt
- Andreas Hofstetter mit Hugo von der Johannsenruhe, 4,5 Monate alt
- DI Hans Jörg Roth, mit Corbinian „Hermann“ vom Kogelvoitl, 12 Wochen alt
Für die drei etwa einjährigen Hunde traten der Übungsleiter, Zuchtwart Dr. Georg Urak und Dr. Hanno Zanier in einem wildarmen Gatter eine Schwarzwildfährte und zwei Damwildfährten mit einer Stehzeit von ca. 16 Stunden und einer Länge von ca. 400 bis 500m. Um den Ausbildungserfolg sicherzustellen wurden Verweiser und Wundbetten im noch wenig verjüngten Mischwald gut sichtbar markiert.
Wegen der hochsommerlichen Temperaturen wurde unverzüglich mit der Fährtenarbeit begonnen. LR Hans Reisenbauer und LR-A Hanno Zanier begleiteten einen Rüden mit wenig Schwarzwilderfahrung auf der Saufährte. Das Folgen von anderen Hunden im Tross musste kurz nach Beginn wegen der zu großen Störung unterbrochen werden. Der Hundeführer legte den Hund zur Beruhigung einige Minuten auf der Fährte ab und setzte hierauf die Suche fort. Jetzt bekam der Hund Wind von gesundem Wild und konnte nur mit dem Kommando „zur Fährte“ und zeigen der Fährte für diese interessiert werden. Immer wieder kam er ab, wurde zweimal abgerufen, der Hundeführer griff zweimal zurück. Es gelang dem Gespann schließlich, zum Stück zu kommen. Das Interesse des Hundes daran war groß, das Verhalten gegenüber den Richtern ohne Auffälligkeiten. Fährtenwille, Fährtentreue und das Zusammenspiel zwischen Hund und dem Hundeführer müssen im nächsten Jahr noch geübt werden. Unter Berücksichtigung der schwierigen Bedingungen und das Alter ist die Suche aber als erfolgversprechend zu werten.
Für den Jungspund Hugo wurde die Sauschwarte auf halber Strecke der Fährte ausgelegt. Kaum hatte sich der LR-A versteckt, bog auch schon der kleine Lauser mit seinem schnaufenden Hundeführer mit tiefer Nase um eine Kuppe, arbeitete die Fährte sauber und unbeirrt, jedoch noch etwas zu schnell aus und zeigte am Stück großes Interesse und verhielt sich den Begleitern gegenüber freundlich.
Die LR Dr. Urak und Ofö. Rupp begleiteten zwei Dachsbracken bei den künstlichen Damwildfährten. Auffällig bei beiden Hunden war die temperamentvolle und eher rasche Suche und der sehr gute Gehorsam, was letzten Endes der Schlüssel für die erfolgreich absolvierte Fährtenarbeit war. Die Leistungsrichter gaben den Hundeführern den Tipp, ihre Vierbeiner auf der Fährte für kurze Zeit abzulegen, zu beruhigen und Wasser zur Verfügung zu stellen. Danach zeigte sich, dass die Hunde zumindest für eine kurze Strecke konzentrierter und genauer arbeiteten. Auch hier sah man, dass das Ablegen ein gutes Instrument für die Beruhigung des Hundes ist. Sie nahmen das gefundene Stück Damwild in Anspruch und verhielten sich den LR gegenüber neutral und freundlich.
Für Fiebi und das „Hermanndl“ wurden 50m lange Schleppen gezogen, auf die sie nach 1 Stunde angesetzt wurden. Einerseits war es herzig, den beiden zuzusehen, wie sie am Riemen dahinwuzelten. Andererseits war es beeindruckend, dass die beiden sofort mit tiefer Nase, manchmal mit ein wenig Hilfe des Herrn fährtentreu suchten und zur Schwarte fanden, dann allen Mut aufbrachten und diese auch annahmen.
Nicht nur die Hundeführer konnten wertvolle Tipps für die weitere Ausbildung mit nach Hause nehmen. Auch die Formwert- und Leistungsrichter hatten die Möglichkeit, die Anlagen unserer Junghunde ohne Prüfungsdruck zu beobachten. Für die Hunde war das Zusammenkommen in der Meute eine wichtige Station ihrer Sozialisierung.
Mit einer praktischen Einweisung in das Anlegen einer Kunstfährte, das notwendige Werkzeug und Material ging der Übungstag nach einem hervorragenden Mittagessen in der Stiftsgaststätte Heiligenkreuz in das Landestreffen über. Unser Dank gilt der Revierinhaberin und deren Vertreter Ing. Thomas Rupp, dem wir auch zur Ernennung zum Oberförster gratulieren.
LL OFö Rupp berichtete über den erfreulichen Aufschwung in der Landesgruppe, merkte aber auch an, dass in NÖ derzeit kein Wurf erwartet wird. Nach Möglichkeit sollten sich mehr Hundeführer zur Zucht entscheiden, da der Klub die Nachfragen kaum befriedigen kann und die Konkurrenz durch Schwarzzüchter zunimmt.
Welpenreferent Robert Solarzyk veranschaulichte die Entwicklung auch mit statistischen Daten und berichtete über die von ihm angelegte Datenbank.
Zuchtwart Dr. Urak erläuterte den Verlauf der Zucht und warnte vor den Machenschaften von Schwarzzüchtern. Er referierte außerdem die Änderungen der PO 2021.
Ausschussmitglied Dr. Zanier gab einen kurzen Einblick in seine Arbeit im Präsidium des ÖJGV, dem er seit März 2021 angehört und fasste die in der HV vom 24.7.2021 beschlossenen Änderungen der Satzungen zusammen. Nach Genehmigung durch die Bezirkshauptmannschaft werden diese und die PO gedruckt und versandt.
Hans Knotzer und Johann Moor wurden in Abwesenheit für 40 Jahre Klubmitgliedschaft geehrt, OFö Ing. Andreas Glock und Karl Freiler erhielten für 25 Jahre Mitgliedschaft das goldene Klubabzeichen.
Ein HF-Zeichen der Stufe 4, eines der Stufe 2 und drei der Stufe 1 wurden im Namen des ÖJGV überreicht.
Hanno Zanier