Berichte


Nachsuchenbericht einer Dachsbracke – Tina erzählt

Ich wollte es mir gerade auf dem Sofa neben meinem Herrn gemütlich machen, als plötzlich sein komisches Gerät läutete, welches er in letzter Zeit auch immer öfter bei der Jagd benützt. Da auch mein Name fiel, musste es sich wohl um eine Arbeit für mich handeln und schon wartete ich angespannt, was weiter geschah.

Ich hatte es wohl richtig gedeutet, denn schon begann sich mein Herrl die Jagdsachen anzuziehen und das Gewehr aus den Schrank zu nehmen. Ich wich nicht mehr von seiner Seite, denn es konnte endlich wieder einmal spannend werden. Was wollen die Jäger schon ohne mich machen, ihre Nasen sind für Nachsuchen sowieso nicht zu gebrauchen.

Unterwegs stieg noch ein Jagdkollege von meinem Herrl zu, den ich bereits kannte und der ein Halsband mit einer Antenne mitbrachte, welches ich vorher noch nie gesehen hatte. Auch er hat einen Hund, der lange Haare hat und etwas größer ist als ich. Wir waren auch schon öfter zusammen unterwegs und seine Hündin steckt ihre Nase immer in Hasenspuren, welche mich nicht so interessieren. Ihnen lange nachzulaufen bringt sowieso nichts, denn sie sind immer schneller als ich. Wenn es aber in der Fährte rot leuchtet, so werden die Tiere bald müde und ich kann sie einholen.

Nun fuhren sie mit mir eine Bergstraße entlang, bis zu einer Hütte, wo bereits zwei andere Jäger mit einem großen Hund auf uns warteten.
Die Unterhaltung der Jäger nützte ich, um den großen Hund zu beschnuppern und mit ihm Freundschaft zu schließen. Auch sein Führer, welcher Alexander genannt wurde, war sehr groß und irgendwie passten die beiden zusammen.
Er roch irgendwie nach Hirsch und wahrscheinlich musste ich ihm zur Seite stehen. Er sah auch noch sehr jung aus und es hatte ihn wohl der Mut verlassen, als der Hirsch nicht mehr weiter wollte. Aber so einem feschen Kerl kann man schon einmal aushelfen und schließlich war er auch schon müde, denn er hatte schon etliche Kilometer hinter sich gebracht. Nun fuhren wir weiter bis zu einer Rotwildfütterung, wo es sehr intensiv nach diesen großen Tieren roch, die mich aber nicht weiter interessierten.

Nach weiteren hundert Metern bemerkte ich im Schnee einige rote Stellen, die meinem Herrn gezeigt wurden und mich sehr interessierten.
Schon wollte ich dieser Fährte folgen, aber nun bekam ich dieses Halsband mit der Antenne umgehängt. Nun ging es endlich los und ich ließ die Jäger hinter mir. Sie hatten wohl nicht nur eine schlechte Nase, sondern auch ihre langen Beine verstanden sie nicht richtig einzusetzen.
Da mir diese Arbeit bekannt ist, muss ich den Hirsch nur so lange beschäftigen, bis mein Herr kommt. Zwar kann es manchmal sehr lange dauern, bis er meine Hilferufe hört, aber er kommt immer.

Schon wird der Hirsch unter einer großen Fichte hoch und ich verfolge ihn lauthals, bis er wohl schon müde hinter einem Zaun wartet, um auf mich loszugehen. Früh genug habe ich ihn gesehen und weiche seinem Geweih aus, welches er gegen mich einsetzen möchte. Ich verbelle den Hirsch so laut ich kann, um meinen Herrn zu rufen, der mir helfen sollte. Schneller als erwartet ist er diesmal zur Stelle und gibt dem Hirsch den Fangschuss. Als ich sehe, dass er zusammenbricht, bin auch ich wieder zur Stelle und packe ihn am Träger. Noch einmal schüttelt er mich ab, aber bald hat den Hirsch seine Kraft verlassen.

Zwar habe ich diese rasche Hilfe nicht erwartet, aber wahrscheinlich ist das Halsband mit der Antenne der Grund dafür.
Nun kommt auch der große Hund und möchte an meinen Hirsch. Auch Freundschaften haben ihre Grenzen und so zeige ich ihm, dass auch kleinere Hunde beißen können. Schließlich begleite ich meinen Herrn zum Auto und nun kann auch der große Hund an den Hirsch.
Ich glaube, mein Herrl war sehr stolz auf mich, denn er lobte mich sehr und es gab eine extra Portion Abendfressen für mich, obwohl wir erst spät nach Hause kamen.

Nachsuchenbericht von Ursa von der Ganzerin
Mein Herrl sagt Tina zu mir!


Vorprüfung Laute Jagd 2019 in Seitenstetten

Auch heuer konnte unser Klubmitglied OFö Thomas Handsteiner das mit Hasen gut besetzte Revier des Benediktinerstiftes Seitenstetten für die Vorprüfung in der „Lauten Jagd“ zur Verfügung stellen.

Prüfungsleiter: Fö Ing. Thomas Rupp
Richter: Josef Atschreiter, Johann Reisenbauer, Manfred Schwarzlmüller, Dr. Georg Urak
Leistungsrichter-Anwärter: Georg Hubmer, Mag. Dr. Hanno Zanier

Vor der prächtigen Kulisse des Stiftes begrüßte der Prüfungsleiter am Samstag 12.1. pünktlich um 8:00 Uhr vier Hundeführer mit Hündinnen und drei mit Rüden, erfreulicherweise auch mehrere Gäste und Junghundeführer. Sein Dank galt dem Eigentümervertreter bzw. Revierleiter und seinen ortskundigen Jägern.
Bei windigem Wetter mit Böen bis zu 60 km/h, Temperaturen um ca. 1° Celsius und ca. 10 cm Feuchtschnee wurden die antretenden Gespanne drei Richtergruppen zugeteilt.
Nach Einholen der Zustimmung der Hundeführer durften auch die Gäste die Prüfung beobachten.

Die Richter und Leistungsrichter-Anwärter stellten die zugeteilten Revierteile strategisch weiträumig ab. Ein Richter blieb immer beim jeweiligen Hundeführer. Über richterliche Aufforderung wurden die Hunde zur Suche geschnallt, der Beginn notiert und ausgiebig Zeit für eine gründliche Suche gegeben. Teilweise lag auf den freien Flächen schwerer Schnee, der starke Wind und der tropfende Wald erschwerten für die Hunde die Suche und für die Richter das Wahrnehmen des Spurlautes. Deshalb blieb das Gesamtergebnis hinter den letzten Jahren zurück. Allgemein saßen die Hasen bei nicht gefrorenem Boden fest in der Sasse und wurden auch nicht hoch, wenn man direkt neben ihnen stand.

Bei erfolgloser Suche wurde langsam weitergegangen bzw. der Revierteil gewechselt. Die Hunde wurden nach ca. einstündiger Arbeit zur Erholung ausgewechselt, nach Heben eines Hasen Länge und Verlauf der Brackade protokolliert und bei positivem Ergebnis die Prüfung mit den verbleibenden Hunden fortgesetzt. Gewertet wurde nur bei tatsächlicher Sichtung eines gejagten Hasen durch zumindest einen Richter. Die Ergebnisse für die Art der Suche, das Halten der Spur und den Spurlaut wurden im Offenen Richten vor Ort ermittelt und den Hundeführern umgehend bekannt gegeben.

Vor der Mittagspause wurden die Hunde in einiger Entfernung voneinander in Sitzposition gebracht und bei allen mit der Abgabe eines Schrotschusses die Schussfestigkeit bestätigt. Am Nachmittag gelang es dem sechsten Gespann, die Prüfung positiv abzuschließen.

Bei einem „Grünen Abend“ im Gasthaus Wieser in Seitenstetten kamen das Fachsimpeln und die Kameradschaft nicht zu kurz.

Am Sonntag 13.01.2019 konnte bei nasskaltem Wetter, bei schwindendem Schnee und starkem Wind auch das letzte Hundegespann positiv beurteilt werden.

Weidmannsheil
Dr. Hanno Zanier


Internationale Zuchtschau für Alpenländische Dachsbracken vom 13.-15.09.2019 in St. Moritz

Die kommende Internationale Zuchtschau für Alpenländische Dachsbracken wird in der Schweiz stattfinden.

Sie wurde im Jahr 2013 in Altlengbach an uns vergeben. Der Schweizer Niederlaufhund und Dachsbrackenclub wird die Ausstellung, mit Vergabe des CAC der SKG, ausrichten. Wir freuen uns auf diese anspruchsvolle Aufgabe und sind bereits an den Vorbereitungen.

Der Anlass findet am 13. bis 15. September 2019 in St. Moritz statt. Es ist folgendes Programm vorgesehen:

FR 13.09.19 – ab ca. 19.30 Uhr Richter- und Züchterweiterbildung
SA 14.09.19 – Ausstellung und gemütlicher Abend im Hotel Bären
SO 15.09.19 – Rahmenprogramm, Ausflug u. gemeinsamer Apéro

Ein detailliertes Programm sowie die Meldescheine werden bis Mitte März 2019 verschickt. Für Unterkunft und Abendessen konnten wir preiswerte Konditionen aushandeln, sodass wir auf eine grosse Teilnehmerzahl hoffen!

Diese Zuchtschau soll uns einen Überblick über den Standard in den verschiedenen Ländern verschaffen und uns den Zugang zu einem grösseren Genpool ermöglichen. Nicht zuletzt soll sie auch dem Erfahrungsaustausch zwischen Hundeführern, Züchtern und Funktionären dienen.

mit freundlichen Grüssen
Margrit Martegani
Schweizer Niederlaufhund und Dachsbrackenclub

 


Internationale Hundeausstellung am 8.12.2018 in Wels

Am 08.12.2018 betreute der Klub Dachsbracke dieses Jahr die IHA Wels mit einer Sonderausstellung. Die Ausstellung in Wels ist traditionellerweise die letzte jeden Jahres und eine der wenigen internationalen Hundeausstellungen, bei welcher an beiden Tagen alle Rassen präsentiert werden können. Der Klub Dachsbracke nahm mit einer kleinen Abordnung von drei Hunden am Samstag teil. Die Formbewertung übernahm mein Vorgänger Formwertrichter Peter Kreutner, wofür ich mich recht herzlich bedanke.

Die Ergebnisse der Formbewertung waren durchwegs vorzüglich. Vertreten wurde unsere Rasse durch zwei hirschrote Rüden und eine Vieräuglhündin.

Rüde Jugendklasse ELVIS VON DER PLETZENWAND Vorzüglich, Jugendbester
Rüde Zwischenklasse JIMMY VON DER SCHLOSSHERRNALM Vorzüglich, CACA, CACIB, BOB
Hündin Offene Klasse AKITA VOM ISINGLAU Vorzüglich, CACA, CACIB, BOS

Das Interesse an unserer Rasse war wieder einmal durchwegs hoch, auch wenn die Anzahl unserer Hunde überschaubar war.

Im Anschluss an die Ringarbeit versammelten sich alle Teilnehmer im Ausstellungscafe zum gemütlichen Ausklang. In der Zwischenzeit konnte ich die Richterberichte und Ausstellungsurkunden abholen, da die internationalen Hundeausstellungen seit Oberwart 2018 nur noch digital geführt werden .Das ist grundsätzlich sehr positiv zu beurteilen, auch wenn noch die eine oder andere Kinderkrankheit besteht.

In diesem Rahmen möchte ich auch gleich auf die Termine für die Ausstellungen 2019 hinweisen:

Vom Klub Dachsbracke werden in diesem Jahr die Ausstellungen in Salzburg, Wieselburg, Oberwart und Innsbruck mit Sonderausstellungen betreut.

Zusätzlich findet 2019 die European Dogshow – die europäische Hundeausstellung – in Österreich statt, was nur sehr selten der Fall ist. Persönlich werde ich dort mit meinem Hund in eigener Sache teilnehmen, möchte aber jedem, der interessiert ist, nahelegen, sich dieses Spektakel anzusehen. Eine Anmeldung ist noch bis 15.03.2019 möglich.

Weidmannsheil!
Georg Hubmer


548. Gebrauchsprüfung vom 23.-24.11.2018 in Wenns/Pitztal

Prüfungsleiter: Geisler Herbert

Richter: Kopf Martin, Geisler Herbert, Wille Reinhard

Am 23. November 2018 trafen sich die Richter und Revierbetreuer und es wurden im Prüfungsrevier Wenns/Pitztal die künstlichen Rot- und Rehwildwundfährten gelegt, die in Länge, Verlauf und Stehzeit der Prüfungsordnung des Klub Dachsbracke entsprachen.

Zu dieser Gebrauchsprüfung sind eine Hündin und ein Rüde angetreten. Beide Dachsbracken waren in der Lauten Jagd bereits vorgeprüft.

Am 24.11.2018 war für alle Richter, Revierbetreuer und Hundeführer Treffpunkt beim Gasthof Post. Der Prüfungsleiter machte die erste Richterbesprechung und bestimmte das Schiedsgericht. Nach der Begrüßung durch den Prüfungsleiter wurde die Fährtenverlosung durchgeführt und die Richter wurden dem jeweiligen Hundegespann zugeteilt.

Anschließend wurden bei beiden Dachsbracken die Schweißarbeit auf künstlicher Schweißfährte und noch alle ausständigen Prüfungsabschnitte, wie Wesensfestigkeit und Revierführigkeit, durchgeprüft.

Danach wurde bei den Prüfungshunden und einer weiteren Hündin die Formbewertung von Formwertrichter Martin Kopf vorgenommen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen, der Auswertung und Erstellung der Ergebnisliste und Zeugnisse, konnte dann die Preisverteilung durchgeführt werden. Beide Hunde haben die Prüfung bestanden. Die Resultate der Prüfung ergaben zwei II. Preise.

Als Standquartier diente das Gasthaus Post in Wenns, in dem alle Teilnehmer ausgezeichnet mit Speis und Trank versorgt wurden.

Weidmannsdank dem Jagdleiter der Genossenschaftsjagd Wenns, Herrn Schmid Benedikt, der das Revier für diese Gebrauchsprüfung zur Verfügung gestellt hat. Ebenso großer Dank dem Jagdhelfer Schöpf Manfred, der zum Gelingen dieser Gebrauchsprüfung wesentlich beigetragen hat.

Weidmansheil
Reinhard Wille

 


CACIT Brackierprüfung 2018 in Hart im Zillertal

Der Klub Dachsbracke reiste mit den Hundeführern Peter Mattersberger, Hans Fercher und Franz Moisi zu dieser CACIT Brackierprüfung ins schöne Zillertal. Als Gastrichter fungierten Obmann Harald Heil, Obmann Stellvertreter Herbert Geisler, Kassier Reinhard Wille und Ausstellungsreferent Franz Höhn.

Erstmals war der Klub Dachsbracke als Mitveranstalter bei dieser ÖJGV-Brackierprüfung eingeladen. Der gesamte Gabentisch, vom Hundefutter (Franz Höhn) über Zillertaler Schnäpse (Herbert Geisler) bis zu den wunderschönen Glaspokalen (Bernhard Einfalt) wurde vom Klub Dachsbracke organisiert und gespendet. Außerdem war Herbert Geisler auch für einen Teil der Organisation der Reviere zuständig. Bestens untergebracht waren wir im Gasthof Hamberg der Familie Ortner, wobei Herr Ortner auch Mitglied und Züchter im Klub Dachsbracke ist.

Zwölf Gespanne waren angetreten, um diese Prüfung zu absolvieren. Leider konnten aufgrund der trockenen Bedingungen nur drei Gespanne die Prüfung bestehen. Unser Hundeführer Franz Moisi erreichte mit seiner Hündin Bea v. Hinterwinkel den hervorragenden 2a Preis.

Dies bestätigt, dass unsere Dachsbracken hervorragend für die Laute Jagd geeignet sind, da wir bei jeder Teilnahme an dieser CACIT-Brackierprüfung einen ersten oder zweiten Preis erreicht haben, wie zum Beispiel im vorigen Jahr bei der CACIT Brackierprüfung in Hirschegg.

Danke an den Vorsitzenden der Bracken Kommission, Ing. Wolfgang Ramsel für seinen Einsatz und die sachlichen Gespräche. Danke auch an unsere Hundeführer und Leistungsrichter für die Teilnahme an dieser Prüfung in Hart im Zillertal.

Weidmannsheil
Harald Heil


545. Gebrauchsprüfung vom 2.-3.11.2018 in Lavant/Osttirol

Prüfungsleiter: Peter Mattersberger

Richter: Anton Angermann, Walter Angermann, Raimund Brunner, Herbert Geisler, Josef Mair, Stefan Mair, Alois Mattersberger, Arno Mattersberger

Richteranwärter: Andreas Angermann

Die 545. Gebrauchsprüfung des Klub Dachsbracke wurde am 02. und 03. November bei etwas nebeligen, leicht regnerischen, herbstlichen Wetterbedingungen abgehalten. In den Revieren der Genossenschaftsjagden Lavant, Nußdorf und Bannberg wurden künstliche Übernachtfährten gelegt, die in Länge, Verlauf und Stehzeit der Prüfungsordnung entsprachen.

Prüfungsleiter Peter Mattersberger begrüßte Richter und Richteranwärter am Freitag, dem 02. November um 13.30 Uhr in der Römerstube in Lavant zur ersten Richterbesprechung, Konstituierung des Schiedsgerichtes und anschließend zum Legen der künstlichen Schweißfährten. Für jeden zu prüfenden Hund stand ein Stück Rehwild zur Verfügung. Aufgrund der Wettergeschehnisse der letzten Woche und der damit einhergehenden Hochwasser- bzw. Sturmschäden in den Wäldern wurden entsprechende Orte für die Fährten ausgesucht.

Auch über Nacht gab es wieder einiges an Niederschlag zu verzeichnen, wobei uns das Wetter am Prüfungstag hold war. Die Hunde kamen mit der Situation gut zurecht und die wenigen Regentropfen hatten keinen größeren Einfluss auf das Prüfungsgeschehen. Die Verlosung der Fährten wurde am Samstag, 03. November zu Beginn der Prüfung durchgeführt. Anschließend machten sich die einzelnen Gespanne auf den Weg in die Reviere.

Die Laute Jagd war bei allen Hunden bereits vorgeprüft.

Gegen Mittag trafen die Prüfungsgespanne wieder im Prüfungsquartier ein, verfassten die Richterberichte, schrieben das Bewertungsblatt rein und übergaben die Daten nach einer abschließenden Richterbesprechung dem Prüfungsleiter.

Im Hinblick auf die Prüfungsergebnisse konnte im Rahmen der Richterbesprechung ein sehr positives Resümee gezogen werden. Mit einem gemeinsamen Essen und gemütlichem Beisammensein sowie einer Preisverteilung mit vom Prüfungsleiter organisierten Preisen ging die 545. Gebrauchsprüfung zu Ende.

Allen Mitwirkenden, besonders den Revierpächtern und den einzelnen Jägern für das zur Verfügung stellen der Stücke, sowie dem Team der Römerstube als Standquartier gilt ein herzliches Vergelt’s Gott. Ein weiterer Dank geht an die Frau unseres verstorbenen Klubobmannes (Dr. Hermann Spinner), Maria Spinner für eine großzügige Spende anlässlich der Prüfung.

Weidmannsheil
Andreas Angemann


Jagdhund – Erfahrungen der ersten zwei Jahre

Früher war es selbstverständlich, dass nur mit dem Jagdhund des Vaters zur Jagd ausgerückt wurde. Ausbildung, Beruf und Familie ließen den Gedanken an einen eigenen Jagdhund zunächst verblassen oder sogar unmöglich erscheinen.

Die Entscheidungsfindung für einen Jagdhund

Der Wunsch reifte in mir nach den ersten Jahren als geladener Gast, als ich begann, ein eigenes Revier zu bewirtschaften. Da wartete ich mit bangen Gefühlen auf den Jagdhund samt Führer vor einer Dickung, in welche das weidwunde Stück geflüchtet war. Zumeist erfolgt der Schuss im letzten Büchsenlicht, das Stück liegt ohnehin nicht weit. Man darf weder den Anschuss noch die Weidwundfährte vertreten, sonst wird es auch für den Jagdhund schwierig. Da kommt mir immer wieder der Spruch „Jagd ohne Hund ist Schund“ in den Sinn.

Zunächst beschäftigte mich natürlich die Frage, welche Jagdhunderasse wohl für mich geeignet wäre. Mein Schalenwildrevier mit wenig Niederwildbesatz legte einen Schweißhund oder eine Bracke nahe. Hauptsächlich würde der Jagdhund für die Nachsuche eingesetzt werden, vereinzelt sich die Möglichkeit zur Brackierjagd ergeben. Die Alpenländischen Dachsbracke beherrscht sowohl die Schweißarbeit als auch die Laute Jagd, außerdem die Verloren- und Stangensuche.

Die nächste Frage war, wie groß sollte mein Jagdhund sein. Ich fragte bei erfahrenen Hundeführern wegen der geringeren Größe der Dachsbracke nach. Diese räumten mit dem Vorurteil auf, dass die Alpenländische Dachsbracke den beiden anderen Schweißhunderassen nicht ebenbürtig sei.

Die Unterstützung des Klubs und das Einbinden der Familie

Familienfreundlichkeit, Unerschrockenheit, Vorsicht bei wehrhaftem Wild, Durchhaltewillen, Wildschärfe, sichere Riemenarbeit, lauter Hals und ruhiges, charakterfestes Wesen waren mit den kürzeren Läufen die richtige Wahl für die Familie und das Revier in der strukturierten Hügel-, Wald – und Gebirgslandschaft.

Daneben bestimmte das umfangreiche Ausbildungsangebot des Klub Dachsbracke und der Patriotismus, die einzige vom FCI anerkannte Schweißhunderasse mit dem Stammland Österreich zu führen, die Entscheidung für die Alpenländische Dachsbracke. Die gebrandelte oder hirschrote Färbung ist Geschmackssache. Gebrandelte haben eine geringere Stockbehaarung, Hirschrote eine ausgeprägte Gesichtsmaske. Ob Rüde oder Hündin muss jeder für sich entscheiden. Als Hobbyjäger glaube ich aber, dass eine Hündin leichter zu führen ist. Rüden sind kräftiger, neigen aber hin und wieder dazu, „abzupaschen“. Hündinnen sind vielleicht stärker an den Hundeführer gebunden.

Eine wesentliche Hürde für mich war die Zustimmung der Familie und die positive Antwort auf die Frage, ob unser zukünftiger Jagdhund an unserem Wohnort tierschutz- und rassegerecht gehalten werden kann – mit genügend Auslauf, Sozialkontakt usw. Wichtig war für mich auch, dass mein Hund beim jagdlichen Einsatz nicht Gefahr läuft, überfahren zu werden oder revierübergreifend unterwegs zu sein.

Die Auswahl und Ausbildung meines Jagdhundes

Zum für mich richtigen Zeitpunkt trat ich dem Klub Dachsbracke (www.klub-dachsbracke.com) bei. Der Welpenvermittler unterstützte mich kompetent beim Finden und Kauf des für mich richtigen Welpen. Nun begannen zwei intensive, aber mit viel Freude und Abwechslung verbundene Jahre der Ausbildung für mich und meinen Jagdhund.

Das erste Ziel war die Stubenreinheit. Es folgten spielerische Futterschleppen, dann regelmäßiges Nasentraining auf kurzen, dann immer länger werdenden Kunstfährten auf alles greifbare (Unfall)Wild mit und ohne Schweiß. Auch Mantrailing mit dem Sohn funktionierte. Beim Schnallen zur freien Suche nach der Schweißarbeit für die letzten 100m samt Totverweisen bzw. Totverbellen musste mit allen Tricks gearbeitet werden, dem Hund beizubringen, was man will. Warme Naturfährten auf kurz zuvor erlegtes Wild sollte man anfänglich meiden.

Leinenführigkeit, Gehorsamsübungen und das Ablegen für mindestens 20 Minuten mit einer Schussabgabe dazwischen war ein besonders schwieriges Fach. Dafür liebte der Hund das Suchen und Apportieren von versteckten Abwurfstangen und fallengelassenen Gebrauchsgegenständen, auch in der Wohnung.

Wertvolle Tipps erhielt ich bei den praktischen Übungstagen des Klubs von den Richtern und Klubkameraden, insbesondere was das eigene Verhalten und das Lesenlernen des Hundes anlangt. Mit der Zeit übernahm ich auch die Gelassenheit erfahrener Hundeführer, wenn das „Geläut“ bei der Lauten Jagd nur mehr weit entfernt hörbar war und der Hund nach gefühlt unendlicher Zeit dann doch exakt auf seiner und der Spur seines Hundeführers zurück kam.

Es ergaben sich neue Bekanntschaften mit anderen Hundeführern, lehrreiche Ausflüge in fremde Reviere, Nachsuchen bei Klubkameraden auf Kunstfährten, auf Naturfährten, auch bei Reviernachbarn. Ich hatte die Möglichkeit, an mehreren Schweißsonderprüfungen im In- und Ausland – auch bei anderen Rasseklubs – teilzunehmen.

Die Gebrauchsprüfung

Der große Tag der Gebrauchsprüfung war für meinen Jagdhund und mich eine ziemliche Herausforderung. Oft kann an diesem Tag die Leistung nicht in der gewohnten Qualität abgerufen werden. Ähnliche Veranstaltungen vorab mit dem Hund zu besuchen, ist daher sehr hilfreich.

Nach bestandener Gebrauchsprüfung sollte nicht mit gelegentlichem Training gespart werden. Nachsuchen und Haseln machen dem Gespann bei jeder sich bietenden Gelegenheit Freude. Wird der Hund auch zum Riegeln eingesetzt, muss man wissen, dass diese Jagdart den Hund möglicherweise dazu bringt, mit hoher Nase zu arbeiten und er somit an Sicherheit auf der Schweiß- und Hasenfährte verliert. Ist bei der Gebrauchsprüfung auch ein guter Formwert erzielt worden, steht dem Gedanken ans Züchten nur mehr die notwendige Untersuchung im Weg.

Ihren wertvollsten Beitrag zur Jagd leisten die Alpenländischen Dachsbracken aber im alltäglichen Einsatz durch verlässliches Anzeigen von Wild bei der Pirsch und beim Ansitz sowie durch ihr freundliches Wesen im Umgang mit Familie und anderen Hunden.

Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, oh Mensch, sei Sünde!
Der Hund bleibt mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde!

Weidmannsheil
Dr. Hanno Zanier, HF